Nach Vorstellung der AKW-Stresstests 
Alte Meiler vor dem Aus? 
      
Das endgültige Aus für die sieben ältesten Atomkraftwerke in  Deutschland wird immer wahrscheinlicher. Das hat Umweltminister Norbert  Röttgen (CDU) bei der Vorlage des Prüfberichts der  Reaktorsicherheitskommission angedeutet. Zentrales Ergebnis des so  genannten Stresstests war, dass keines der 17 deutschen Atommeiler gegen  einen Absturz großer Flugzeuge gesichert ist. Dies werde bei der  politischen Bewertung eine wesentliche Rolle spielen, sagte Röttgen.  Davor könne die Politik nicht die Augen verschließen. Der  FDP-Umweltpolitiker Horst Meierhofer sagte sogar, vieles spreche dafür,  dass alle acht derzeit abgeschalteten Meiler nicht mehr ans Netz kommen.  Entscheiden will Schwarz-Gelb aber erst in den nächsten Wochen. 
Insgesamt  verfügen dem Bericht zufolge die sieben ältesten AKW über keinen oder  nur einen geringen Schutz, etwa gegen Terrorattacken aus der Luft.  Inbesondere Biblis A und B sowie Brunsbüttel und Philippsburg hätten  "keine nachgewiesene Sicherheitsauslegung", sagte Röttgen. Sie  erreichten im Stresstest nicht einmal das niedrigste Sicherheitslevel.
Röttgen: Schneller Ausstieg, aber nicht sofort
Für  einen sofortigen Ausstieg aus der Atomkraft sieht Röttgen aber keinen  Grund. Der Stresstest der Reaktorsicherheitskommission lasse nicht den  Schluss zu, dass aus Sicherheitsgründen unverzüglich und überstürzt aus  der Atomenergie ausgestiegen werden müsse. "Das ist kein Argument zu  sagen, wir müssen da Hals über Kopf von heute auf morgen raus", wertete  Röttgen den Bericht. Es bleibe aber bei dem Postulat, dass man einen Weg  suchen sollte, "so schnell wie vernünftig, nämlich ersetzbar die  Kernenergie zu verlassen".
 
"Großer Robustheitsgrad"
Die Kommission selbst gab  keine Empfehlung für das Abschalten einzelner AKW ab. In ihrem Fazit zu  dem Bericht heißt es, die Bewertung der Kernkraftwerke zeige, dass  "abhängig von den betrachteten Themenfeldern über alle Anlagen kein  durchgehendes Ergebnis in Abhängigkeit von Bauart, Alter der Anlage oder  Generation nachzuweisen ist". Kommissionschef Rudolf Wieland räumte  ein, dass die Untersuchungen wegen der Kürze der Zeit - seit April  hatten 100 Atomexperten die Meiler untersucht - unvollständig seien. An  vielen Stellen gebe es noch Untersuchungsbedarf.
Es gebe keine  Hinweise darauf, dass Störfälle wie im japanischen Fukushima mit einem  Ausfall der Notstromversorgung und der Notkühlsysteme für deutsche  Meiler unterstellt werden könnten, sagte Wieland. Alle deutsche  Kernkraftwerke seien deutlich robuster ausgelegt. "In der Summe kann ich  sagen: Es gibt einen großen Robustheitsgrad." Dies gelte auch für  ältere Atommeiler, bei denen es Nachrüstungen an den Notsystemen gegeben  habe.
 
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